Auch Geimpfte können Corona übertragen und an COVID-19 erkranken. Diese Erkenntnis ist nicht neu. In der offiziellen Kommunikation des Robert-Koch-Instituts wird sie aber verharmlost. Die Zusammenhänge und Folgen werden zum Teil bewusst ausgeblendet, um nicht zu sagen: schöngerechnet. Damit werden billigend erhebliche Gefahren in Kauf genommen.
Kemal Mayer vermutete an einem Sonntag Anfang Oktober eine leichte Erkältung. Als er sich montags noch schlechter fühlte, melde er sich beim Arbeitgeber kurzerhand für einen Tag krank. Nachdem seine Corona-Warnapp im Laufe des Montags aber ein höheres Infektionsrisiko meldete, kam er ins Grübeln. Er wähnte sich zunächst noch sicher, seine vollständige Corona-Impfung hatte er schon vor Monaten bekommen. Im Gespräch mit regensburg-digital erzählt Kemal (Name geändert), dass seine Sicherheit ganz dahinschmolz, als er einen Corona-Schnelltest vornahm und dieser sofort eine Infektion anzeigte. Der weitere Verlauf ist schnell erzählt: Arztbesuch mit Corona-Symptomen, positiver PCR-Test, versuchte Kontaktnachverfolgung durch das Gesundheitsamt und amtlich angeordnete vierzehntägige Isolation. Für Kemal völlig unerwartet: ein Impfdurchbruch. Es sei ihm in der Isolation gesundheitlich zwischendurch noch mal schlechter, aber bald wieder besser gegangen, sagt der knapp 40-Jährige.