Schlegl-Prozess auf der Zielgeraden
Die Beweisaufnahme im Prozess gegen den früheren CSU-Oberbürgermeisterkandidaten Christian Schlegl ist weitgehend abgeschlossen. Voraussichtlich am 11. Mai soll das Urteil fallen. Oberstaatsanwalt Jürgen Kastenmeier verliert am Dienstag deutliche Worte zu den Aussagen der honorigen Strohmänner und Helfershelfer bei den Spendenverschleierungsaktionen.
Verteidiger Konrad Brenninger will es noch einmal ganz genau wissen. Ob sie denn überhaupt anderes belastendes Material gegen seinen Mandanten habe, fragt er die Zeugin. Die Steuerfahnderin stutzt. Anderes belastendes Material? Außer den belastenden Zeugenaussagen von Schlegls Wahlkampfmanager Jochen M. und IZ-Boss Thomas Dietlmeier? Außer den belastenden E-Mails an und von Schlegl, in denen man sich über die Formulierungen späterer Scheinrechnungen austauscht? Außer den belastenden Scheinrechnungen seines Wahlkampfmanagers und einen Beratervertrag, über den 50.000 Euro an Zuwendungen für den Wahlkampf verschleiert wurden und den Schlegl per Mail erhielt? Außer einer Budgetdatei, in der aufgelistet ist, wann welche Summe von Dietlmeier fließen würde? Ob sie außer all dem noch etwas Belastendes habe? „Nein“, sagt die Ermittlerin, während Brenninger wissend nickt und sich ein paar Notizen macht.