Warum die MZ keine Todesnachrichten veröffentlicht
Seit längerer Zeit erscheinen in der Mittelbayerischen Zeitung lediglich bezahlte Todesanzeigen, aber nicht mehr die üblichen Todesnachrichten. Weil er deshalb erst spät und eher zufällig vom Tod einer engen Bekannten erfuhr, ging ein Leser der Sache nach. „Eine Vorgabe“ aufgrund der Verordnung zum Infektionsschutz sei das, hieß es zunächst. Doch stimmt das?
„Die MZ? Die lese ich nur wegen der Todesanzeigen.“ Es ist diese, ein wenig gemeine Bemerkung, die gelegentlich fällt, wenn sich jemand gerade besonders über die hiesige Tageszeitung ärgert. Einen wahren Kern hat sie freilich. Denn um zu erfahren, ob und wer gestorben ist, dient die Mittelbayerische Zeitung als wichtige Informationsquelle. Entweder über die (kostenpflichtig geschalteten) Todesanzeigen oder aber die standesamtlichen Todesnachrichten, die Medien auf Anfrage zugeschickt werden (sofern die Angehörigen zustimmen) und die bis vor kurzem auch in der MZ veröffentlicht wurden. Es ist ein Service, den im Grunde jede lokale Tageszeitung bietet. Doch seit geraumer Zeit findet sich unter der entsprechenden Rubrik der MZ anstelle der Namen von Verstorbenen, gegebenenfalls mit Bestattungstermin, lediglich ein kurzer Hinweis:
„Aufgrund der Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung (…) finden die Bestattungen im engsten Familienkreis statt und können deshalb hier nicht mehr veröffentlicht werden.“