Offiziell wird es als „Quartierszentrum“ auf dem Nibelungenareal bezeichnet, doch das, was im denkmalgeschützten Wirtschaftsgebäude der ehemaligen Kaserne und dem angrenzenden Grundstück nun entstehen soll, sind schlicht zwei Bürogebäude mit Supermarkt und Gastro. Eine immer wieder geforderte öffentliche Nutzung in dem Gebäude, das die Stadt 2018 inklusive 12.300 Quadratmetern Grund verkauft hat, ist offenbar nicht vorgesehen. Sämtliche Planungen liefen abseits der Öffentlichkeit.
Sie hängt noch an der Vorderseite des imposanten Wirtschaftsgebäudes auf der ehemaligen Nibelungenkaserne: die Tafel zum „1. Baukulturfest“, das eine Reihe namhafter Initiativen, Verbände und Vereine unter Beteiligung der Stadt Regensburg – die „Initiative Baukultur Regensburg“ – hier veranstaltet hat. Sechs Jahre ist das her. „Regensburg besteht ja nicht nur aus der alten Stadt“, hatte Silke Bausenwein von der Bayerischen Architektenkammer damals die Wahl des Ortes für das Fest auf dem neuen Baugebiet Nibelungenkaserne begründet. „Gerade bei Planungsprozessen der Zukunft ist die Vermittlung und öffentliche Beteiligung der Regensburger Bürger wichtig“, so Bauseweins Rat an die Stadt Regensburg. Doch just die Planungen zur Nutzung des Gebäudes, in dem dieser Ratschlag gegeben wurde, scheinen ein neuerliches Exempel dafür zu sein, wie man es nicht macht.