Die „Judensau“ bleibt hängen
Antijudaistische Schmäh-Skulpturen und Gemälde finden sich bis heute an und in vielen Kirchen in ganz Deutschland. Die sogenannte „Judensau“ am Regensburger Dom St. Peter gab nun Anlass für einen Runden Tisch. Einhellige Meinung der Gesprächspartner: Die Werke sollen weiter hängen bleiben. Es brauche aber eine deutlich bessere und sichtbarere Einordnung, nicht nur in Regensburg.
Ob nun in Bamberg, Cadolzburg oder Regensburg. An zahlreichen Gotteshäusern deutschlandweit prangen antijudaistische Plastiken und Gemälde, die immer wieder Anlass zu Diskussionen geben. Mit am bekanntesten dürften dabei Darstellungen der sogenannten „Judensau“ sein, wie sie auch an der Südseite des Regensburger Doms zu finden ist. Die aus dem 14. Jahrhundert stammende Plastik zeigt eine Sau, an der sich drei Personen zu schaffen machen. Die Figuren sind dabei in einer für das Mittelalter typischen Darstellung jüdischer Menschen gehalten. Historisch besteht an der abwertenden und verspottenden Aussage solcher Skulpturen, wie sie an rund 30 Kirchen deutschlandweit – in Bayern sind es etwa ein Dutzend – bis heute zu finden sind, kein Zweifel. Allerdings fehlt es oft an einer entsprechenden Einordnung vor Ort. Das soll sich nun ändern.