08 Dez2020
Kokoschka statt Revanchismus
Willy Brandt – das Glück der Ostdeutschen Galerie
Vor 50 Jahren, am 7. Dezember 1970, fiel Willy Brandt in Warschau auf die Knie. Das hat was mit Regensburg zu tun.
Der Kniefall von Warschau: zum fünfzigsten Jahrestag wird Brandts singuläre Geste einmal mehr als olympiareife Spitzenleistung eines Politikers abgehandelt. Eines deutschen Politikers, wohlgemerkt, der dafür den wohlverdienten Friedensnobelpreis erhielt. Auf den man als Deutscher stolz sein kann. Dazumal, im Dezember 1970, als Bundeskanzler Willy Brandt in Warschau vor dem Mahnmal des Warschauer Ghettos (einem Denkmal für die von den Deutschen ermordeten polnischen Juden) auf die Knie fiel, wurde er „zuhause“ indes mit Hass und Häme überschüttet, als Verräter geschmäht und mit dem Tod bedroht.