Über acht Jahre nach dem Tod seiner damaligen Verlobten lässt Christian F. über seinen Verteidiger eine Version der Ereignisse des 26. Mai 2012 verlesen, die bei Angehörigen und Staatsanwaltschaft für Empörung sorgt. Rechtsanwalt Michael Euler sieht hingegen dadurch die Weichen auf Freispruch gestellt, auch wenn das Verhalten seines Mandanten moralisch verwerflich gewesen sei.
Die Schwester von Maria Baumer kämpft mit den Tränen. Gerade hat Christian F. über seinen Strafverteidiger Michael Euler eingeräumt, seine damalige Verlobte in der Nacht vom 26. auf den 27. Mai 2012 in einem Waldstück bei Bernhardswald verscharrt zu haben. Er gibt zu, Anrufe Maria Baumer erfunden, Facebook-Nachrichten von ihr getürkt und einen vermeintlichen Brief von ihr selbst geschrieben zu haben, um ihrer Familie ein freiwilliges Verschwinden der 26jährigen an jenem Wochenende vorzugaukeln. Als Rechtsanwalt Euler wenig später vorliest, dass sein Mandant sich „aufrichtig für sein Verhalten entschuldigen“ wolle, können Baumers Angehörige ein empörtes Aufstöhnen nicht mehr unterdrücken.