Baumers Ex-Verlobter schweigt
Von großem Medien- und Publikumsinteresse begleitet begann am Mittwoch der Mordprozess gegen den früheren Verlobten der 2013 tot aufgefundenen Maria Baumer. Die Staatsanwaltschaft fährt eine Reihe von Indizien auf, um ihre Anklage zu untermauern. Auf Freispruch plädieren hingegen die drei Verteidiger des Angeklagten, darunter der Frankfurter Strafrechtler Michael Euler. Er hatte im „Fall Peggy“ einen spektakulären Freispruch für Ulvi Kulac erstritten, der zuvor zehn Jahre wegen Mordes im Gefängnis saß.
Regungslos, die Hände vor sich gefaltet, hört Christian F. der Verlesung der Anklage zu. Der 35jährige, Pferdeschwanz, purpurnes Kurzarmhemd, sitzt am äußersten linken Rand unterhalb der Richterbank im Sitzungssaal 104 am Landgericht Regensburg. Direkt im Blickfeld der Eltern und der vier Geschwister seiner früheren Verlobten Maria Baumer, die er nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft getötet haben soll. Baumers Familie tritt in dem Prozess als Nebenkläger auf und erhofft sich nun – acht Jahre nach dem Tod ihrer Tochter und Schwester – zumindest ein Stück Klarheit darüber, was an Pfingsten 2012 tatsächlich passiert ist. Damals verschwand die 26jährige spurlos. Über ein Jahr später fanden Pilzsammler ihre sterblichen Überreste in einem Waldstück. Nun sitzt ihr früherer Verlobter auf der Anklagebank und der Vorwurf lautet Mord.