„Es brodelt und kocht in der Kulturszene“
Der Kulturszene und ihren vielen freiberuflich Tätigen soll finanziell geholfen werden. Da war man sich in der bayerischen Staatskanzlei einig, als Anfang Mai der „kulturelle Rettungsschirm“ offiziell verkündet wurde. Doch hört man sich bei den Künstlerinnen und Schauspielern um, dann herrscht weiterhin Unmut und immer mehr Unverständnis.
Bis zu 1.000 Euro können freiberufliche Kulturschaffende und auch Journalisten über den bayerischen „kulturellen Rettungsschirm“ über drei Monate hinweg mittlerweile beantragen. Die Hilfe ist dabei bis einschließlich September begrenzt. Anders als die ersten Corona-Hilfen für Unternehmer und Solo-Selbstständige – diese waren lediglich für fortlaufende Unternehmenskosten wie Mieten gedacht – sollen nun coronabedingte Verdienstausfälle kompensiert werden. Insgesamt 200 Millionen Euro nimmt der Freistaat für den Rettungsschirm in die Hand und möchte neben Künstlern auch Ensembles und Spielstätten unterstützen. Für den Regensburger Schauspieler János Kapitany und viele seiner Kollegen bedeutet die Finanzspritze zwar eine wichtige Hilfe. Dennoch macht der in Burglengenfeld lebende Vater einer kleinen Tochter am Telefon deutlich: „Es kocht und brodelt ordentlich in der freien Szene.“