Kritik an Regierung im Umgang mit Masseninfektionen
Anlässlich der massenhaften Corona-Ausbrüche in einer Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge und einer Dependance des Ankerzentrums in Regensburg – knapp 100 Infizierte bei etwas mehr als 200 Tests – hat am Donnerstagnachmittag ein Bündnis mehrerer Geflüchteteninitiativen eine Kundgebung direkt vor der Unterkunft in der Dieselstraße angemeldet. Das Bündnis kritisiert unter anderem das zögerliche Handeln der Verantwortlichen (erste Infektionen waren bereits Ende März bekannt), um positiv und negativ getestete Menschen zu schützen sowie grundsätzlich die politische Praxis der zentralen Unterbringung von Geflüchteten in „Sammellagern“.
Je weiter man die Zeißstraße in nordöstliche Richtung entlangkommt, umso sandiger, staubiger und dreckiger wird der Straßenbelag. Der Wind wirbelt Müll in die Luft, das Unkraut wuchert am Straßenrand, abgestellte Sattelschlepper links und rechts. Rundherum alte Kasernenbauten, deren Innenhöfe mit hunderten Autos vollgestellt sind. In einer 90-Grad-Kurve wird die Zeißstraße, in der sich das Ankerzentrum befindet, zur Dieselstraße. Großhandel, Industrie, Schrott, Schutt und Lasertag. Dazwischen, keinen Steinwurf von den Gleisen entfernt, stehen zwei Wohngebäude neueren Datums mit einem Hauch von Marina Quartier. Als Billigvariante, versteht sich.