Wer eskalierte wirklich in der „Schocknacht“?
„Schocknacht für Regensburger Polizei“ hieß es vor gut zwei Jahren, als gleich vier Polizisten bei Einsätzen im Stadtgebiet verletzt wurden. Ein Einsatz wird nun vor Gericht verhandelt und die Schilderungen, warum es zur Eskalation kam, sind höchst unterschiedlich.
„Ich hol jetzt die Polizei“, ruft jemand in der wackeligen Videoaufnahme, die gerade im Sitzungssaal von Richterin Corinna Dexl an die Wand geworfen wird. Verschwommen, vor nächtlicher Kulisse, viel Geschrei. Auch nach der Polizei. Das Frappierende: Die Polizei ist bereits da. Ein Beamter legt einem jungen Mann gerade etwas hektisch Handschellen an und stößt dabei einen anderen weg, der sich irgendwie einmischen will. Sein Kollege liegt rücklings am Boden und man hört ein lautes Klatschen, als er mit seinem Schlagstock den Festgenommenen irgendwo zwischen Bauch und Brust trifft. Irgendwann kommen immer mehr Beamte, der Filmende scheint einen Schlag abzubekommen. Das Handy fliegt ins Gras. Wenig später endet die Aufnahme. Man hört noch, dass die Aufzeichnung als Beweismittel sichergestellt werden soll.