Ungers letzte Tat
Während sich Kulturreferent Klemens Unger zu seinem Abschied im Licht der Domillumination sonnte, ging er an anderer Stelle auf Tauchstation. Aus dem Buch einer Expertin für jüdische Geschichte strich er eigenmächtig ganze Passagen, schriftliche Absprachen brach er, E-Mails beantwortete er nicht. Nun ist die von Unger zensierte Publikation erschienen und die Autorin erhielt nicht einmal ein Belegexemplar.
Eine geradezu freundschaftliche Verabschiedung durch Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer für den „lieben Klemens“, eine Eloge in der Mittelbayerischen Zeitung über den „besonderen Stil“ des „Lenkers vom Haidplatz“ und schließlich ein viel gelobtes Lichtspektakel am Regensburger Dom – für Klemens Unger war sein Ausscheiden aus dem Amt als Regensburger Kulturreferent ein Abschied nach Maß. Manchmal können aber gerade die kleinen Dinge ein etwas anderes Licht auf Ungers „besonderen Stil“ werfen. Und eine solche kleine Sache ist, offenbar in den Augen der Stadt Regensburg, der Umgang des Kulturreferenten mit einer renommierten Expertin für jüdische Geschichte. Denn nicht nur bei der Domillumination blieb die „Judensau“ am Sakralbau im Dunkeln.