Freispruch für Tretzel gefordert: „Moral ist im Strafrecht kein Maßstab“
Die Verteidigung des Unternehmers Volker Tretzel fordert Freispruch in allen Anklagepunkten und geißelt mit deutlichen Worten noch einmal die Fehler der Staatsanwaltschaft. Bei den Wahlkampfspenden für Wolbergs’ Ortsverein habe es kein Strohmann-System gegeben. Alles sei im Rahmen von Recht und Gesetz gelaufen. Eine abseits davon laufende moralisierende Argumentation sei im Strafrecht nicht legitim.
„Er denkt an alle. Er ist ein wirklich großzügiger Mensch. Es geht ihm nicht ums Geld. So ist er halt.“ Immer wieder verwendet Dr. Florian Ufer diesen letzten Satz, um dem Bild, das er am Mittwoch von seinem Mandaten zeichnet, noch einmal Nachdruck zu verleihen. Der Staatsanwaltschaft, die Volker Tretzel als „Spiritus Rector“ eines „korruptiven“ Systems charakterisiert hat, der sich „hoher krimineller Energie“ jeden, auch den Oberbürgermeister der Stadt Regensburg, kauft, will der Strafverteidiger gleich zu Beginn seines Plädoyers eine deutlich andere Sicht entgegensetzen. Man werde Freispruch in allen Anklagepunkten beantragen, so Ufer.