Wolbergs-Verteidiger fordert Freispruch statt “Wahnsinn”
Im ersten Teil eines angriffslustigen Plädoyers fordert Strafverteidiger Peter Witting am Montag für Joachim Wolbergs “Freispruch in allen Punkten”. Die von der Staatsanwaltschaft geforderte Strafe von viereinhalb Jahren sei “ein Wahnsinn”, das Vorgehen der Ermittler vernichtend für seinen Mandanten. Mit Blick auf die konkreten Vorwürfe wiederholt und vertieft Witting im wesentlichen die bereits vorgebrachten Argumente. Die Arbeitshypothese der Staatsanwaltschaft vom korrupten Politiker werde dem Menschen Wolbergs nicht gerecht.
„Die glauben, dass ich ein verdammter Lügner bin und mich habe schmieren lassen.“ Drei Mal wiederholt Rechtsanwalt Peter Witting diesen Satz seines Mandanten am Montagmorgen. Im September 2016, etwas mehr als drei Monate nach Beginn der Ermittlungen hat ihn Joachim Wolbergs am Telefon zum damaligen SPD-Fraktionschef Norbert Hartl gesagt und er markiert für Witting das, was sein darauffolgendes knapp fünfstündiges Teilplädoyer – es wird am Donnerstag fortgesetzt – immer wieder durchziehen wird: Ein anderes Bild von Joachim Wolbergs, als jenes, das die Staatsanwaltschaft zeichnet.