„Ich wollte es Herrn Tretzel einfach recht machen.“
Sie haben 25 Jahre zusammengearbeitet, doch die Schilderungen der persönlichen Verhältnisse von Unternehmer Volker Tretzel und seinem früheren Geschäftsführer Franz W. könnten unterschiedlicher kaum sein – sowohl inhaltlich als auch im der Art des Vortrags. Fragen wirft ein gelöschtes Telefonat auf, das Franz W. erwähnt.
„Die U-Haft war für mich nicht so ein Problem wie für manch anderen. Die Stockbetten kannte ich ja vom Militär her.“ Jammern ist Volker Tretzels Sache nicht. Mit immer wieder spürbarer Lust am Erzählen äußert sich der 76jährige Unternehmer am 49. Tag des Korruptionsprozesses vor dem Landgericht Regensburg zu seinen persönlichen Verhältnissen. Angefangen von seinen Eltern und seinem Onkel, einem Ornithologen und Arachnologen, versehen mit kleinen Exkursen, beispielsweise zum Wachstum von Fichten, Anekdoten von Lehrern die ihn während seiner Schulzeit geprägt hätten bis hin zu seiner Obsession für das Orgelspielen und seiner Leidenschaft für die Fliegerei. „Mein persönliches Interesse gilt dabei nicht so sehr dem Fliegen als solchem, sondern der Eleganz und Ästhetik, die ein Flugzeug durch die Zwänge der Aerodynamik entwickelt“, schwelgt der Multimillionär, dem nicht nur mehrere Flugzeuge, sondern auch Segelyachten gehören.