Ein prophetischer Amtsleiter im Zeugenstand
Der Leiter des Liegenschaftsamtes der Stadt Regensburg erläutert vor Gericht detailliert das Zustandekommen der Konzeptausschreibung für das Nibelungenareal und die Vergabe an das Bauteam Tretzel. Diese hält er zwar nicht für rechtswidrig, ist aber überzeugt: Wäre anders vergeben worden, gäbe es aktuell keine Anklage. Der Schlagabtausch um die Schlampereien bei der Telefonüberwachung nimmt derweil an Schärfe zu und die Staatsanwaltschaft macht dabei keine gute Figur. Interessantes gab es in Telefonaten von Norbert Hartl zu hören. Demnach wollte der frühere OB Hans Schaidinger die inkriminierten Flächen bereits bei einer ersten Ausschreibung an Tretzel vergeben – trotz eines acht Millionen höheren Gebots von einem anderen Bieter.
„Was auch immer du tust, tue es klug und bedenke das Ende.“ So lautet ein altes lateinisches Sprichwort und vor allem den letzten Teil – „Bedenke das Ende“ – will Gunther Schröder der Regensburger Stadtpolitik in Person von Oberbürgermeister Joachim Wolbergs mehrfach mit auf den Weg gegeben haben, als es 2014 um die Verkaufsentscheidung für die drei Baugebiete auf der früheren Nibelungenkaserne ging. Am Ende erhielt das Bauteam Tretzel (BTT) den Zuschlag für alle Areale – insgesamt rund 42.000 Quadratmeter.