Warum der Regensburger Bischof den Medien Verleumdung der katholischen Kirche vorwirft
Ende Oktober hat sich der Regensburger Bischof Voderholzer mit einer Predigt an sein Kirchenvolk gewandt. Anlass war die MHG-Studie, „die uns als Kirche von Regensburg in den letzten Wochen arg zugesetzt und viele Gläubige stark verunsichert“ habe. Wie schon sein Vorgänger unterstellt der Regensburger Bischof Medien und Kritikern ein politisches Kalkül und greift dabei sogar auf die reaktionäre und täterschützende Floskel vom Missbrauch mit dem Missbrauch zurück.
Unser Gastautor Alfred Gassner antwortet Voderholzer. Er ist Jahrgang 1939, wurde 1950 Seminarschüler im Studienseminar St. Augustin in Weiden und musste dort sexuelle Übergriffe durch einen Kleriker erleiden. Mit der Begründung, er sei eine moralische Gefahr für die Mitschüler und das Ansehen des Hauses, wurde Gassner des Seminars verwiesen. In die MHG-Studie ist der “Fall Gassner” nicht eingeflossen, weil der übergriffige Kleriker nicht im Auftrag des Bistums sondern nur für seinen Orden arbeitete.