Zweite Anklage erhoben – Wolbergs bezichtigt Staatsanwaltschaft der „Lüge“
Es war nur eine Frage der Zeit: Am 4. Oktober hat die Staatsanwaltschaft ihre zweite Anklage gegen Joachim Wolbergs erhoben. Es geht um den Fall des IZ-Gründers Thomas Dietlmeier, der bereits ein umfassendes Geständnis abgelegt und einen Strafbefehl akzeptiert hat. Wollte der Unternehmer – wie seine Verteidiger erklärt haben – tatsächlich nur weitere persönliche Belastungen vermeiden oder war es auch noch aus ganz anderen Gründen ein kluger Schachzug?
Vorteilsannahme in zwei Fällen sowie ein Fall von Bestechlichkeit – so lautet die zweite Anklage, die die Staatsanwaltschaft Regensburg nun gegen den suspendierten Oberbürgermeister Joachim Wolbergs erhoben hat. Am Mittwochnachmittag hat Oberstaatsanwalt Dr. Markus Pfaller entsprechende Medienberichte bestätigt. Die neuerliche Anklage gegen Wolbergs ist keine Überraschung. Es geht um Thomas Dietlmeier, Eigentümer und Gründer des Immobilien Zentrum Regensburg (IZ). Der Bauträger hatte bereits im März einen Strafbefehl wegen Vorteilsgewährung und Bestechung zugunsten von OB Wolbergs akzeptiert, verbunden mit einer Geldstrafe von 500 Tagessätzen plus einer zur Bewährung ausgesetzten Haftstrafe von einem Jahr. Vor diesem Hintergrund war eine Anklage gegen Wolbergs wegen der spiegelbildlichen Delikte nur eine Frage der Zeit.