Wie der schwerbehinderte Rentner Gustav L. obdachlos wurde
Seit August 2017 wusste das Regensburger Sozialamt, dass der schwerbehinderte Gustav L. in erheblichen Schwierigkeiten steckte. Gehandelt wurde erst, als der Rentner aus seiner Wohnung geflogen war. Wegen der Folgen musste L. zwei Mal operiert werden.
Nicht besonders ruhmreich erscheint die Rolle städtischer Ämter in der Angelegenheit des schwerbehinderten Rentners Gustav L.. Dieser war, wie berichtet, erst von dem Großvermieter Karlheinz Dorfner per Faustrecht auf die Straße geworfen worden, und nach einer längeren Phase von Obdachlosigkeit im Krankenhaus gelandet. Die Einsichtnahme in die behördlichen Akten über Gustav L. fördert erstaunliches zutage: Spätestens seit August 2017 wusste die Stadt Regensburg, dass Gustav L. mit seinem Leben nicht mehr zurecht kam, und dass es entsprechend in seinem „Apartment“ aussah. Hilfe bekam er – keine. Während sich in der Wirklichkeit alles auf die dann stattfindende Katastrophe für Gustav L. zubewegte, redete man über ihn – um ihn dann wieder zu vergessen. Und selbst nachdem Gustav L. auf der Straße gelandet war, war er wiederum nur Stoff für Aktenvermerke.