Theaterdonner oder berechtigte Vorwürfe?
Um die Herausgabe der Audiodateien der Telefonüberwachung gab es einen Rechtsstreit zwischen Staatsanwaltschaft und Verteidigung. Tatsächlich ist die Weitergabe auf DVD juristisch umstritten.
Es ist mit der heftigste Vorwurf den Wolbergs-Anwalt Peter Witting am gestrigen Donnerstag – eine Stunde, nachdem öffentlich geworden, war, dass gegen seinen Mandanten Anklage erhoben wird – der Regensburger Staatsanwaltschaft machte: Seit Februar habe die Ermittlungsbehörde der Verteidigung die Audiodateien der Telefonüberwachung – von 2.286 Stunden Material ist die Rede – nicht zur Verfügung gestellt. Dabei habe eine stichprobenartige Überprüfung der Mitschriften, die sich in den Ermittlungsakten finden, ergeben, dass diese „inhaltsverzerrende Auslassungen“ enthielten, so Witting in seiner Presseerklärung. Um die Herausgabe der Dateien gab es einen Rechtsstreit, den die Verteidigung am 24 Juli – drei Tage vor Anklageerhebung – vor dem Landgericht Regensburg zu ihren Gunsten entscheiden konnte: Die Staatsanwaltschaft muss die Mitschnitte zur Verfügung stellen.