„Durchaus positiv“ oder „Rohrkrepierer“?
Die Stadt hatte 2016 mehrere leerstehende Stadtbau-Wohnungen angemietet, um darüber Obdachlose wieder in ein reguläres Mietverhältnis zu vermitteln. Nach etwas mehr als einem Jahr ist das Projekt beendet. Die Hälfte der Betroffenen musste wieder zurück in die städtischen Notunterkünfte und ob es eine Fortsetzung gibt, steht noch in den Sternen.
Es sollte ein „Praxistest“ für obdachlose Menschen sein, wie Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer es ausdrückte. Im März 2016 mietete die Stadt Regensburg 13 Wohnungen ihrer 100prozentigen Tochter Stadtbau an, um dort Menschen aus den städtischen Notwohnungen unterzubringen und sie von dort in ein reguläres Mietverhältnis zu vermitteln. Bevorzugt werden sollten dabei „vorrangig Personen bzw. Familien mit positiver sozialer Prognose“. Der Schwerpunkt auf Familien ist wenig verwunderlich. Aussagen von städtischen Mitarbeitern gegenüber unserer Redaktion belegen: Das Regensburger Jugendamt beurteilt die Notwohnungen in der Aussiger Straße als nicht geeignet, um Kinder aufzuziehen. Diesem wenig überraschenden Urteil gegenüber steht allerdings eine Zahl von 48 Kindern und Jugendlichen, die derzeit dort leben müssen – über 40 Prozent der gesamten Bewohnerschaft.