Tiefe Verstrickungen
Drei Beschuldigte im Knast – untergebracht in verschiedenen Haftanstalten, Zeugen, die unter Druck gesetzt wurden, konspirative Treffen der Verdächtigen in der Kanzlei eines bekannten Regensburger Rechtsanwalts und früheren Jahn-Präsidenten: Was nun in immer kürzeren Abständen in der Regensburger Spendenaffäre, die sich zwischenzeitlich zur Korruptionsaffäre ausgewachsen hat, ans Tageslicht kommt, klingt wie das Drehbuch für einen spannenden Thriller, zumindest einen Schwafi-Roman.
Wie aus den Haftbefehlen für Oberbürgermeister Joachim Wolbergs, Bauträger Volker Tretzel und den technischen Leiter der Stadtbau, Franz W., hervorgeht, wurden die Telefone der Beteiligten abgehört (die Mittelbayerische Zeitung hatte als erste darüber berichtet), ehe man schließlich zu dem Schluss kam, sie in U-Haft zu nehmen, um überhaupt noch ein rechtsstaatliches Verfahren garantieren zu können. Die Ermittler befürchteten Verdunkelungs- und Fluchtgefahr. Ein Treffen des Trios in der Kanzlei des früheren Jahn-Präsidenten und Verteidigers von Franz W., Ulrich Weber am 30. Dezember, soll stattgefunden haben, um Beweise zu vernichten oder zu manipulieren. Weber wollte dies auf Anfrage unserer Redaktion nicht kommentieren.