“Mach doch mal was über das Schloss, Franz…”
Bis vor kurzem war das noch undenkbar: Ein Stück über Gewalt und Missbrauch bei den Domspatzen am Stadttheater Regensburg begeisterte am Dienstag das Publikum. Eine peinliche Figur machte Intendant Jens Neundorff von Enzberg.
Donnernder Applaus, Bravo-Rufe und zahlreiche Vorhänge für das Berliner Ensemble: Das Gastspiel von „Schlafe mein Prinzchen“ hat am Dienstag am Regensburger Stadttheater wie eine Bombe eingeschlagen. Und dass das Stück von Ex-Domspatz Franz Wittenbrink „endlich an dem Ort, an den es hingehört“ aufgeführt wurde, wie es Schauspielerin Maike Schmidt beim anschließenden sogenannten „Publikumsgespräch“ anmerkt, ist weder der Initiative eines der am besten geförderten Theater Bayerns zu verdanken, noch dem bestens bezahlten Intendanten Jens Neundorff von Enzberg, sondern vor allem dem Zusammenschluss ehemaliger Domspatzen und ihrem “Archiv gegen das Vergessen”. Sie haben das Gastspiel mit einem hohen fünfstelligen Betrag mitfinanziert.