02 Mai2015
CD-Kritik
Zu lang, um zu gut zu sein
Red Apollos zweite LP ist ziemlich lang geraten. Zu lang vielleicht, um noch besser zu sein als sie ohnehin schon ist.
Eigentlich reicht ein Blick auf’s Cover, um zu wissen, dass hier ein wahrer Knochen von einem Album vor einem liegt. Eine feenähnliche Frauenfigur wird in einem Waldstück scheinbar von drei Raben (oder Krähen – soweit ist es mit den ornithologischen Kenntnissen nun auch nicht her) attackiert. Vielleicht aber auch nicht. Das Scheinbare ist es, das in diesem unbestimmten Augenblick von der Fotografie eingefangen wird. Das Licht bricht sich in der staubigen Linse, die gräulich-grüne Farbgebung ist blass und schimmrig. All dies ist rätselhaft, gibt dadurch aber bereits Gewissheit über die Musik.