Vom Paulus zum Saulus
Das Stadttheater präsentiert mit „Saul” ein bemerkenswert angriffslustiges Stück Bühnenkunst.
Wenn man dem Theater Regensburg nach der Premiere vom Samstagabend etwas nicht vorwerfen kann, dann ist es Provinzialität. Genauer gesagt: ein Drang zur Gefälligkeit, der Bühnen in der Provinz gern nachgesagt wird. In zweieinhalb Stunden Spagat zwischen üppig-opulenter Rokoko-Ästhetik und modernem Regietheater hat sich das Haus einer echten Mammutaufgabe gestellt – oder, um beim Thema von „Saul” zu bleiben, einer Goliath-Aufgabe.