„Nous sommes Charlie“
Gut 200 Menschen gedachten in Regensburg der Opfer des Anschlags auf Charlie Hebdo. Kaum einen Tag nach den Morden spucken Populisten auf die Gräber der Toten.
Immer wieder zünden die jungen Leute die Teelichter am Boden an, immer wieder bläst der Wind sie aus, aber irgendwann rücken die Menschen immer enger zusammen und dann kann man den Schriftzug kurz lesen: „Nous sommes Charlie“ – „Wir sind Charlie“ steht da auf dem Boden vor der Neupfarrkirche. Gut 200 Menschen sind am Donnerstag in Regensburg dem kurzfristigen Aufruf zu einer Gedenkveranstaltung für die zwölf Opfer des mutmaßlich islamistischen Mordanschlags auf die Redaktion des Satiremagazins Charlie Hebdo gefolgt – unter ihnen einige Stadträte, viel Journalisten und vor allem junge Leute. Und wie fragil die Freiheit ist, der dieser Anschlag gegolten hat, dass man dafür immer kämpfen und sie nicht als selbstverständlich hinnehmen darf, dafür stehen die Leute, die mit ihren Feuerzeugen über den Teelichtern knien und sie immer wieder von neuem anzünden.
Der Anschlag sei „Wasser auf die Mühlen derjenigen, die derzeit verschärft durch die Lande ziehen und Ängste schüren“, warnt Oberbürgermeister Joachim Wolbergs von den Treppen der Neupfarrkirche aus. Und wie recht er hat.