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Archiv für 30. Juni 2014

Seit vier Uhr morgens befinden sich die Fahrer der Regensburger Verkehrsbetriebe (RVB) in einem 24stündigem Warnstreik. Sie fordern von den kommunalen Arbeitgebern eine Erhöhung der unteren Lohngruppen um 120 Euro sowie eine weitere Steigerung um vier Prozent. Derzeit verkehren im Stadtgebiet nur die Linien 1, 6, 9 und 10 sowie die Schulbusse.

Ein Großteil der RVB-Busse blieb heute stehen. Fotos: pm

Ein Großteil der RVB-Busse blieb heute stehen. Fotos: pm

Nach ver.di-Angaben verdient ein Bus-, Tram-, oder U-Bahnfahrer aktuell 2.067 Euro Grundgehalt zuzüglich Schichtzulagen und Zulagen für Nacht-, Wochenend- und Feiertagsarbeit. Im Zuge der Tarifauseinandersetzungen gab es in den vergangenen Wochen schon Warnstreiks in mehreren bayerischen Städten, darunter Nürnberg, München und Augsburg.

Im Stadtgebiet Regensburg befindet sich allerdings nur etwa ein Drittel der rund 250 Busfahrer im im Streik. Hintergrund sind unterschiedliche Beschäftigungsverhältnisse und Tarifverträge.

Zwei-Klassen-Gesellschaft bei Busfahrern

Bereits 1999 haben die Regensburger Verkehrsbetriebe mit der REBUS eine neue RVB-Schwestergesellschaft gegründet. Dort werden seitdem alle neuen Fahrer eingestellt und für sie gilt nicht der Tarifvertrag Nahverkehr (TV-N), sondern der – mit schlechterer Bezahlung verbundene – „Tarifvertrag für die Bediensteten der nicht bundeseigenen Eisenbahnen und von Kraftverkehrsbetrieben“ (E-TV). Hintergrund dieser Auslagerung seien „Wettbewerbsgründe“, hieß es seinerzeit. Um bei den Ausschreibungen für ÖPNV-Dienstleistungen weiter zum Zug zu kommen, wird an den Fahrern gespart.

WP_000043Für die E-TV-Beschäftigten (REBUS) war bei den Verhandlungen letzten Woche bereits eine Tarifeinigung erzielt worden, die Tarifverhandlungen zum TV-N (RVB) dagegen waren vor gut drei Wochen ergebnislos abgebrochen worden. Seitdem laufen Warnstreiks, die nun auch Regensburg erreicht haben. „Wenn es für die Fahrer der REBUS letzte Wochen keinen Tarifabschluss gegeben hätte, würde heute gar kein Bus fahren“, sagt ver.di-Gewerkschaftssekretär Clemens Küchner.

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