18 Okt.2013
Morgen, Regensburg!
Vorsicht, Wahlkampf!

Zwischen CSU-Frieden und Fraktions-Wachstum
Es wäre auch tragisch, wenn der Wähler angesichts der urplötzlichen Befriedung der CSU mit Spitzenkandidat Christian Schlegl („Der kann’s!“), des – dank Eberhard Dünninger („Die ÖDP ist doof.“) Martina Dräxlmaier („Die CSU ist gemein.“) – wundersamen Wachstums der CSB auf Fraktionsstärke und der als Neupiratin gleich mit Listenplatz 1 bedachten Ewa Tuora-Schwierskott („Die Grünen sind doof.“) vergisst, wer hier schon lange eine Stadtratsliste hat und schon sehr, sehr früh – im März 2012 – einen Spitzenkandidaten aufgestellt hat. Zur Erinnerung: Das war die SPD.Eine Agentur, die schon gezeigt hat, was sie kann
Nachdem also diese hochwichtigen Personalentscheidungen bereits vor geraumer Zeit getroffen wurden und man mit „Platzl Zwo“ eine Wahlkampfagentur engagiert hat, die schöne Logos bastelt, sich tolle Slogans („Er kniet sich rein.“) ausdenkt und bereits beim Landtagswahlkampf bewiesen hat, zu welch furiosen Ergebnissen sie der SPD verhelfen kann, könnte es sein, dass es am Samstag auch um Inhalte geht. Ein bisschen zumindest.Versprechen unter Vorbehalt
Vielleicht verspricht Joachim Wolbergs dann („Sofern ich Oberbürgermeister werde.“), dass die Mitarbeiter in städtischen Pflegeheimen künftig nach Tarif bezahlt werden und sich die lächerliche Summe von jährlich 167.000 Euro doch irgendwie im mehr als 500 Millionen Euro schweren Haushalt der Stadt Regensburg unterbringen lässt. Vielleicht verspricht er auch, dass zumindest die eine oder andere der geforderten Maßnahmen aus dem Sozialbericht umgesetzt werden wird, deren Vorstellung sich nun bald ein halbes Jahr verzögert und vielleicht erfährt man dann auch, wie die SPD sich künftig in Sachen Stadtbau und sozialer Wohnungsbau zu verhalten gedenkt.Bei der CSU weiß man, was man hat
Nicht, dass die CSU hier irgendetwas Besonderes anzubieten hätte: kein Tarif für Pflegekräfte, die Stadtbau wird geführt wie ein auf Gewinnmaximierung ausgerichtetes Privatunternehmen und die geforderten Maßnahmen aus dem Sozialbericht sind, so Oberbürgermeister Schaidinger, ein „Wunschkonzert“, von dem er nicht gedenkt, es umzusetzen. Aber hier weiß man zumindest, woran man ist.Schöne Logos und tolle Sprüche: Das Wolli-Wahl-Design von “Platzl Zwo”.