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Archiv für 2012

Die Reise der Regensburger Ballonauten

Arm, aber freigiebig

Mit einem Riesenfussball reisten die Regensburger Jakob Schmid und Franz Berzel 1932/ 33 kreuz und quer durch Deutschland – wir veröffentlichen das Tagebuch der beiden Ballonauten. Von Anderan ab am 5. Juli 32 früh 8 Uhr. Mit gemischten Gefühlen ging es wieder weiter. Noch mehr solche Einnahmen, dann sind wir reif zum Konkurs erklären. Dann kam Freiberg, bekannt durch die Silberbergwerke, die dort sind. Ein sehr schönes Städtchen. Aber leider das heute das Silber keinen Wert mehr besitzt ist auch dort die Not eingekehrt, aber trotzdem wurden wir sehr nett unterstützt. Behörde sowie Sportverein sehr anständig. Freiberg ist auch bekannt durch ihren Dom. Hauptsächlich der herrlichen goldenen Pforte, die Eingang des Domes ist. Sowie alte Sagen beherrschen die Stadt. Begründer der Silberbegwerks Stadt ist Otto der Reiche, Markgraf zu Meißen. Eine Denkmalsinschrift welche die Stadt zur Erinnerung aufstellte besagt die Worte „zur Förderung und zum Schutz des hier erstandenen Bergbaus um das Jahr 1180“. Hier hat es uns sehr gefallen. Wir nahmen Quartier auf einem Bauplatz, welcher der Stadt gehörte. Von Freiberg in Sachsen ab am 6. Juli 32 früh 10 Uhr. Da ging es gleich über eine große Bergstraße einwärts und dann wieder unheimlich hinauf, aber mit einem unheimlichen Mut und Ausdauer, die wir bis jetzt immer hatten überwanden wir auch dieses Stück Arbeit. So um 8 1/2 abends kamen wir nach Grillenburg, ist ein kleiner Ausflugsort. Quartier nahmen wir auf einer Wiese neben der Straße. Bürgermeister des Ortes lud uns zum Essen, war ein ganz netter Mensch. Es war aber ein Gemeindeessen, das heißt für fremde Wanderburschen wird von der Gemeinde ein Essen bezahlt. Nun es hat uns geschmeckt, als wir schlafen gingen setzte ein großer Regen ein, der bis 10 Uhr morgens anhielt. Als es etwas aushielt gondelten wir wieder weiter. Von Grillenberg ab am 7. Juli 32. Immer bergauf und bergab ging es nach Freithal, ein ganz nettes Städtchen. Sind im Gasthaus Sächsischer Wolf abgestiegen, Besitzer Valentin Wolf. Haben wieder Glück gehabt, wir wurden sehr gut aufgenommen. Trotz großer Arbeitslosigkeit die hier herrschen sind die Leute trotzdem freigiebig. Sportverein und Behörde soweit ganz nett, kleinen Ärger hat man überall zu gewärtigen. Besuchte noch Richard Hoffmann sowie Stössel auf und bat sie um Unterschrift, bekam sie ohne weiteres, waren sehr nette Menschen. Herr Müller, Fabrikant, wo die zwei Fußballer beschäftigt sind, hatte uns ein gutes Reisegeld mitgegeben, war sehr schön von ihm. Heute den 8 Juli fuhr ich nach Dresden und habe alle polizeilichen Genehmigungen eingeholt, habe keine Schwierigkeiten bekommen. Da ich etwas spät zurück kam fuhren wir erst morgen weiter.

Mehr über die Ballonauten

Der Ball soll wieder rollen: Das Ballonauten-Projekt Zur Seite des Ballonauten-Projekts Alle bisher veröffentlichten Tagebuch-Einträge

Die Reiseroute

A weißes Blattl Papier

Dass man im Kulturreferat manchmal vor dem Nichts steht, mag den einen oder anderen Kritiker nicht mehr überraschen. Dass man diese Tatsache allerdings frank und frei einräumt und sichtbar im Jahresbericht zur Schau stellt, ist als frappierender Akt der Ehrlichkeit zu bewerten. Nachzusehen im Jahresbericht 2011. Nachlesen wäre etwas schwierig…

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