23 Jul2012
Flüchtlingsproteste weiten sich aus
„Die Residenzpflicht ist mir scheißegal“
Reise gegen Residenzpflicht
Das Recht auf Bewegungs- und Reisefreiheit wird Mohammad Hassanzadeh Kalali ab Dienstag in Anspruch nehmen. Der Iraner protestiert seit mittlerweile vier Monaten gegen die Ungleichbehandlung von Flüchtlingen in Deutschland. Zunächst mehr als 100 Tage in Würzburg, nun bereits seit zwei Wochen in Regensburg. Am Dienstag wird Kalali nun bewusst gegen die Residenzpflicht (Asylbewerber dürfen den jeweiligen Regierungsbezirk nicht verlassen) verstoßen und protestierende Flüchtlinge in Bamberg, Aub, Würzburg und Düsseldorf besuchen. Wir werden ihn begleiten und die Reise dokumentieren, ebenso die Reaktion der Behörden. Auf der Facebook-Seite des Regensburger Protest-Camps hat Kalali eine Erklärung veröffentlicht, die wir hier im kompletten Wortlaut dokumentieren:Ab Dienstag werde ich (Mohammad Hassanzadeh Kalali) dem deutschen Staat und seinen Politiker_innen abermals beweisen, dass er mir nicht vorschreiben kann wo ich mich aufhalten soll. Ich weigere mich seit 4 Monaten, aus euch bekannten Gründen, in einer Gemeinschaftsunterkunft zu leben und nun werde ich öffentlichkeitswirksam zeigen, dass mir die Residenzpflicht scheißegal ist. Ich werde zusammen mit einem Journalisten nach Bamberg, Aub, Würzburg und Düsseldorf reisen um meine Freunde zu besuchen. Hierbei verstoße ich bewusst gegen die Residenzpflicht. Niemand kann und niemand darf einem Menschen vorschreiben wo er sich aufzuhalten hat. Auch der deutsche Staat nicht.