Bloß kein öffentliches Aufgeilen

Lieblingskind AG Musik: Kulturreferent Klemens Unger. Foto: Archiv
Zwischenbericht: Viel zum Verfahren, null Inhalt
Seit geraumer Zeit ist es ruhig um dieses Thema geworden. Zeit für einen „Zwischenbericht“ (es gab schon mal einen). Der wurde dem Kulturausschuss am Mittwoch vorgestellt. Und die Sitzung verlief dann doch etwas unruhig. Nicht, dass es dabei um Inhalte gegangen wäre. Was aktuell in der „Stoffsammlung“ steht, die „die Kulturschaffenden“ erarbeitet haben, ist dem Zwischenbericht nicht zu entnehmen. Man erfährt, dass es Punkte gibt, die „im Konsens“ aufgenommen wurden und solche mit „ungelösten Differenzen“. Man erfährt etwas über den Zeitplan und darüber, dass 5.000 Fragebögen an Regensburger Haushalte verschickt wurden, von denen knapp 900 zurückkamen und die nun ausgewertet werden. Ansonsten konnte man der Debatte am Dienstag entnehmen, dass es auch zwischen den Stadträten „ungelöste Differenzen“ gibt – was das Verfahren anbelangt.„Wenn Sie was wissen wollen, können Sie anrufen.“
Irmgard Freihoffer (Linke) beklagte sich bereits zu Beginn der Sitzung darüber, dass sie nicht zu den zwei Gesprächsrunden geladen wurde, bei denen Vertreter der Stadtratsfraktionen die ominöse „Stoffsammlung“ diskutieren durften.
Wollte mitdiskutieren, darf aber nicht: Irmgard Freihoffer. Foto: Archiv
Abseits der Öffentlichkeit, „fern aller Eitelkeiten“
Die kulturpolitische Sprecherin der SPD, Margot Neuner, findet es sogar gut, dass die Stadträte – je einer pro Fraktion – das Thema – die nichtöffentliche Stoffsammlung zum Kulturentwicklungsplan – mal in Ruhe gemeinsam, abseits der Öffentlichkeit und „fern aller Eitelkeiten“ diskutieren konnten. „Das wäre anders sicher nicht so kollegial verlaufen.“ Und Altoberbürgermeisterin Christa Meier meinte denn auch, dass es „ganz schön unkollegial“ sei, das Thema Öffentlichkeit „wie eine Monstranz vor sich herzutragen und sich daran so aufzugeilen“.
„Was kann mehr Öffentlichkeit schaden?“ Jürgen Huber. Foto: Archiv
„SPD und CSU anzuzünden“
Da komme ja gerade der Richtige, meinte darauf Wolbergs – schon etwas lauter. „Gerade diejenigen, die sich beschweren, dass ihre Spesenabrechnungen öffentlich werden, wollen jetzt plötzlich mehr Öffentlichkeit.“ Das sei ja schon „einigermaßen bemerkenswert“. Da ginge es, das sehe doch jeder, ja überhaupt nicht ums Thema, sondern nur darum, „SPD und CSU anzuzünden“. Das solle die Presse doch mal schreiben. Dass der Huber da nur etwas sage, damit CSU und SPD anschließend schlecht da stünden. „Nur darum geht es doch. Um nichts anderes.“
„Einigermaßen bemerkenswert.“ Joachim Wolbergs. Foto: Archiv