15 Mai2012
Vorstands-Trio stellt sich vor
Von Kulturbremsen, schrägen Ideen und solventen Mietern
Der neue Vorstand: Klaus Caspers, Georg Haber und Reiner Schmidt. Foto: Julia Knorr
Für ein Künstlerhaus fehlt das Geld
Ansonsten sind es weniger die Zuschauerzahlen, von denen sich die Organisatoren treiben lassen. Da ist es eher der Gedanke, zeitgenössischen und auch Regensburger KünstlerInnen ein Forum zu bieten. Und da können es auch mal weniger als 400 Besucher sein, die davon angelockt werden. 35.000 Euro steckt der Verein alljährlich ins Ausstellungsgeschehen. Abseits dessen ist für Idealismus weniger Geld da. Um das Haus zu erhalten und nach und nach zu „vitalisieren“ sind solvente Mieter gefragt. Kein Künstler mit kleinem Atelier, eben keine kleine Galerie oder Schauräume mit skurrilen Exponaten. Anfang Mai hat der Kunst- und Gewerbeverein einen neuen Vorstand gewählt. Und während der neue Vorsitzende Dr. Georg J. Haber bei der Einstandspressekonferenz eher auf sein „gewisses diplomatisches Geschick und ausgleichendes Moment“ setzt, Herausforderungen wie eben den weiteren Umbau des Gebäudes und ein „gemeinsames Kulturprogramm, das über Regensburg hinaus Wellen schlägt“, in den Fokus stellt, sind es die zwei, die ihm als Stellvertreter zur Seite stehen, die die Gelegenheit nutzen, um eben auch mal ein wenig vom Leder zu ziehen. Über das, was ihnen so stinkt im städtischen Kulturbetrieb.„Kulturbremse ersten Ranges“
Da ist Klaus Caspers, selbst Künstler, Polit-Urgestein und selten um bärbeißige Bemerkungen verlegen, der anmerkt, dass er das Wort „Ehrenamt“ aus Politikermund bald nicht mehr hören könne, bei all der bürgerschaftlichen Aktivität, die hier beim Kunst- und Gewerbeverein geleistet werde. Wenn man nämlich mal eine Ausstellung aus den eigenen Räumen in städtische Besitztümer auslagern müsse, dann gehe es weniger um die Unterstützung des Ehrenamts, sondern „nur noch ums Abkassieren“. Das städtische Saalmanagement – eine „Kulturbremse ersten Ranges“ sei das. „Da sollte sich mal schleunigst was ändern.“Soll aufgepeppt werden: Der Eingangsbereich beim Kunst- und Gewerbeverein.