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Archiv für 24. März 2012

Die Reise der Regensburger Ballonauten

Auf dem Weg nach Thüringen

Mit einem Riesenfussball reisten die Regensburger Jakob Schmid und Franz Berzel 1932/ 33 kreuz und quer durch Deutschland – wir veröffentlichen das Tagebuch der beiden Ballonauten. Plauen ab am 13. Juni 32 früh 9 Uhr. Wir mussten bei unserer Weiterfahrt fast ganz Plauen durchfahren. 
Durch die Bahnhofstraße welche sehr lang und eine ganz nette Steigung besitzt fahren. 

Es war aber nicht umsonst, als wir einmal Halt machten verkauften wir noch einige Karten, da die Leute 
es selber sahen was für eine Leistung wir vollbringen. Um 5 1/2 Uhr kamen wir in Elsterberg an, ein herrliches Städtchen ganz in Waldbergen eingeschlossen. Die Behörden waren sehr zuvorkommend. Wir durften gleich neben dem Rathaus unseren Ball aufstellen. So um 7 Uhr fuhren wir auf den Fußballplatz des Elsterberger Ballspiel Klub, dort war gerade 20 jähriges 
Vereinsjubiläumsfeier, schade das wir den letzten Tag verbrachten, es waren eben schon die letzten 
Jubiläumsspiele der unteren Mannschaften. 

Hatten wenigstens einen guten Aufenthaltsplatz gefunden. Abends saßen wir gerade ganz gemütlich bei einigen Vereinsleuten zusammen, da lud uns ein Mitglied, der aber in Brocken wohnte zum Essen ein. 
Er versprach uns einen Kinihasen, da wir sowieso verbeikommen sagten wir zu. Sind neugierig ob es 
auch wahr ist? Einnahmen waren nicht gut. Von Elsterberg ab am 14. Juni 32, nachmittags 3 Uhr. Auf unserer Weiterfahrt sehr schöne Steigung zu überwinden. Fuhren kurz knapp von der Thüringschen 
Grenze vorbei. In Brockau angekommen um 5 1/2 Uhr, ließ gleich mein Buch abstempeln, dann suchte ich unseren 
Gastgeber Sportler Fröhlich auf, welcher uns den versprochenen Hasen tatsächlich bereithielt, und wir 
freuten uns riesig auf das Abendbrot. 

Es gab Kinihasen mit vogtländischen Klössen, aber welche Größe die besaßen, wie ein kleiner Kinderkopf, davon verzehrte ich bloß 5 Stück. Hier ist uns im allgemeinen aufgefallen diese prope Reinlichkeit der 
Häuschen und Arbeiterwohnungen. Hatten ganz nette Unterstützung Seiten der Einwohner Brockaus. Unser Quartier schlugen wir in einer Ecke der Dorfstraße neben dem Gasthaus auf. Zur Seite des Ballonauten-Projekts Alle bisher veröffentlichten Tagebuch-Einträge

Die Reiseroute

Das Durchgangs-Ghetto in Izbica. Foto: Edward Victor/ deathcamps.org
Vor 70 Jahren begann in Regensburg die Deportation

Die Ermordung der Regensburger Juden

Vor 70 Jahren, am 2. April 1942, begann die Deportation der Regensburger Juden. An diesem Tag wurde mit 109 Personen die größte Gruppe verschleppt. Vier Tage später trafen sie in der Nähe der ostpolnischen Stadt Lublin, in Piaski, ein. Ermordet wurden diese Regensburger im Laufe der folgenden Monate zumeist in den Vernichtungslagern von Bełżec und Sobibor. Welche Situation fanden die deportierten Juden in Piaski bzw. in den Todeslagern vor? Eine Skizze des Weges in die Vernichtung aufgrund aktueller Fachliteratur.

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