05 Feb2012
Demonstration gegen fragwürdiges Abkommen
Von JU bis Antifa: Breites Bündnis gegen ACTA
Was ist ACTA?
ACTA, das ist das „Anti-Counterfeiting-Trade-Agreement”, übersetzt: „Handelsabkommen zur Abwehr von Fälschungen“. Vorgeblich soll dieses internationale Abkommen, an dem neben der EU auch die USA und Japan beteiligt sind, der Bekämpfung von Urheberrechtsverletzungen dienen. Die Verhandlungen dafür liefen im Geheimen, vorbei an demokratisch legitimierten und organisierten Gremien und gerieten erst im Mai 2011 durch ein „Leck“ an die Öffentlichkeit.Urheberrecht vor Grundrechten
Kritiker und Internet-Experten befürchten als Flge von ACTA weitgehende Eingriffe in Informations- und Meinungsfreiheit im Internet. Die Interessen der Rechteinhaber würden der Meinungsfreiheit, dem Datenschutz und anderen Grundrechten übergeordnet. Ärzteorganisationen sehen zudem die Gefahr, dass der Zugang zu günstigen Medikamenten in Entwicklungsländern dadurch drastisch eingeschränkt werden könnte.„Die einzelnen Bestimmungen des Texts sind so vage gehalten, dass sie Grundrechte einschränken und zu einer privatisierten Zensur im Internet führen werden. Das Abkommen schafft zudem neue strafrechtliche Sanktionen, die nicht nur erhebliche Auswirkungen auf die Meinungsfreiheit, den Zugang zu Kultur und Datenschutz haben werden, sondern auch dem internationalen Handel schaden und Innovation lähmen werden.“ Markus Beckedahl, Digitale GesellschaftDas sind nur einige wesentliche Kritikpunkte, die bislang aber noch zu keinem Umdenken bei den Entscheidungsträgern geführt haben: Am 26. Januar unterzeichnete eine EU-Delegation – 22 von 27 Staaten – das Abkommen in Tokio. Abstimmungen im EU-Parlament und im Bundestag stehen aber noch bevor. Der 11. Februar ist europaweiter Protesttag gegen ACTA.