Am heutigen Mittwoch jährt sich die Reichspogromnacht zum 73. Mal. Dass Regensburg mit seinem „Schandmarsch der Juden“ sogar noch aus dem Rahmen fiel, daran erinnerte Dr. Andreas Angerstorfer bei einem Vortrag an der Kerschensteiner Berufsschule. Dabei gewesen sein wollte im Nachhinein niemand. „Nach rund 30 Jahren intensiverer Beschäftigung mit diesem Thema finden sich lediglich drei Frauen, die sich an dieses Geschehen noch erinnern können“, sagt Angerstorfer.
Der 9. November ist ein Datum, das viele Geschichten hat: 1918 verkündete Reichskanzler Maximilian von Baaden die Abdankung Kaiser Wilhelms II. Und damit das Ende der Monarchie, 1923 wurde der Hitler-Ludendorff-Putsch von der Bayerischen Landespolizei niedergeschlagen, 1989 fiel an diesem Tag die Berliner Mauer. Ein „hoher Feiertag“ also, so Dr. Andreas Angerstorfer. Geschichtsbewußte Personen sollten sich dieses Datum daher lieber einmal zu viel als zu wenig im Kalender anstreichen.
Das Datum, um das es dem Dozenten der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Regensburg am Mittwoch an der Kerschensteiner Berufsschule geht, ist der 9. November 1938, die Reichspogromnacht. Regensburg hat dabei eine besondere Geschichte.