Die Brückenrampe ist einer der Hauptkritikpunkte an den aktuellen Planungen. Grafik: Stadt Regensburg
Wieder ein Bürgerbegehren zum Donaumarkt? Interessiert das noch jemanden? Kann man da – nach diversen Stadthallen-Abstimmungen – noch einmal die Regensburger Volksseele zum Kochen bringen? Ja, glaubt Reinhard Kellner von den Sozialen Initiativen. Er gehört neben dem Forum Regensburg, dem Arbeitskreis Kultur, den Altstadtfreunden und den Donauanliegern zu den Initiatoren des organisierten Bürgerprotests, der sich seit Jahresmitte gegen die geplante Bebauung formiert.
Und dieser Protest scheint – folgt man Kellner – mittlerweile auf einer immer breiteren Basis zu stehen. Zum harten Kern gehören demnach etwa 30 Leute, darunter viele Anwohner. „Immer mehr Leute melden sich in unserem Verteiler an, um auf dem Laufenden zu bleiben“, sagt Kellner. Und auch den Bogen zur Uni hat man geschlagen: Zum Organisations-Team gehören mehrere Studierende.
Betriebsweg oder Uferstraße?
Am heutigen Donnerstag sollen nun erste Pflöcke eingeschlagen werden. Um 19.30 Uhr wird im Brandlbräu die mögliche Fragestellung für ein Bürgerbegehren diskutiert. Alle Interessierten sind dazu eingeladen.
Ein wesentlicher Punkt dabei ist die geplante Rampe, über die die Eiserne Brücke an den Uferweg unterhalb des Donaumarkts angebunden werden soll. Busse und Lieferfahrzeuge sollen darüber die Touristenschiffe erreichen. Die Uferpromenade wird dafür auf zwölf Meter erweitert.
Nur ein Betriebsweg mit wenig Verkehr, versprechen die städtischen Planer. Als Reaktion auf die Bürgerproteste sollen dort versenkbare Poller entstehen, um ein unrechtmäßige Nutzung zu verhindern. Eine Uferstraße, die den Erholungswert des Donauufers zerstört, fürchten ungeachtet dessen die Kritiker. Sie fordern, dass die Schiffsanlegestelle weiter nach Osten – auf Höhe des Villaparks – verlegt wird. Dann könnten Busse und Lkws die Schiffe über die Bruderwöhrdstraße erreichen und man sich die Brückenrampe sparen, so die Logik.
Ostermeier und Brüchner bleiben außen vor
Die Bebauung des Ostermeier- und Brüchner-Areals wird von einem Bürgerbegehren übrigens nicht mehr berührt sein. „Hier hat der Stadtrat bereits Bauvorbescheide abgesegnet. Da können wir rein rechtlich nichts mehr machen“, so Kellner. Die beiden Blöcke werden also wie geplant an Investoren vermarktet und bebaut werden, unter anderem mit einem zwölf Meter hohem Hotel. Kellner: „Wir versuchen jetzt zu retten, was noch zu retten ist.“