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Archiv für 12. September 2011

„Yo, Gloria you funky old bitch, amazing rap skills!“ Frau Fürstin singt und wie. Als „Schlossrap“ findet sich seit August ein Sprechgesang von Gloria von Thurn und Taxis auf den fürstlichen Internetseiten. Unter der sich ständig wiederholenden Fragestellung „Was ist denn schon dran an St. Emmeram? Ist da noch was los in diesem großen Schloss?“ wirbt Durchlaucht um Besucher von Schloss, Brauhaus und Weihnachtsmarkt. Das vermutlich jüngere Publikum, das mit der schlichten Komposition angesprochen werden soll, zeigt allenfalls mäßige Begeisterung für die fürstlichen Sangesqualitäten. „Absolut todesschlechte Turboscheiße“ oder „Na toll etz kommt Blut aus meinen Ohren“ steht da in Internet-Kommentaren, etwa bei Gong FM. Und ein „Verdammt. Der Gipfel des Erhabenen ist erreicht“ beim Facebook-Account eines Regensburger DJs scheint nicht wirklich ernst gemeint zu sein. „Was gibt’s da überhaupt zu sehen? Muss es wirklich sein, ins Museum gehen? Muss ich denn überhaupt Geschichte verstehen?“, singt Gloria, um zu den Führungen durch eines der größten noch bewohnten Schlösser Europas zu locken. Da ist es ein etwas unglücklicher Zufall, dass den etwa 30 Schlossführer fast zeitgleich zum Erscheinen des Schlossrap die Pauschale für Führungen, die ausfallen, gekürzt wurde. Wenn weniger als fünf Interessierte erscheinen, ist auch der Führer umsonst gekommen. Statt bisher zehn gibt es seit einigen Wochen nur noch fünf Euro Ausfallhonorar. Ganz schön kleinkariert, wenn man bedenkt, dass eine Führung pro Nase 11,50 Euro kostet. Eine spätberufene Rap-Fürstin wird damit glatt ihrer Street Credibility beraubt… Foto: Günther Staudinger
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