„Er war geil! Schlimmer als es jedes Tier dieser Welt sein könnte. Ich sehe dieses schwitzende, eklige und grausame Monster noch immer vor mir. Ich fühlte mich wie in einem Käfig eingesperrt, keine Chance zu entkommen. Der Pfarrer bat mich zu sich, hielt mich fest, umklammerte mich und schmiegte sich schleimig an mich.“
Manchmal fällt es schwer, in dem Buch weiter zu lesen, das am kommenden Freitag im Alten Rathaus in Regensburg vorgestellt wird (Freitag, 16. September, 19.30 Uhr, Dollingersaal). In „(Ohne) Fehl und Tadel – Kirche, klerikale Täter und deren Opfer“ kommen ausschließlich Betroffene von sexuellem Missbrauch, deren Angehörige und Vertrauenspersonen zu Wort. Sie schildern intensiv und schonungslos, was ihnen widerfahren ist, welche Folgen das für sie und ihre Familien hatte, warum sie oft lange geschwiegen haben und gegen welche Widerstände innerhalb, aber auch außer der Kirche sie zu kämpfen hatten, als sie ihr Schweigen schließlich brachen.