Dultverordnung hin, Dultverordnung her: Gesoffen wird immer. Foto: Staudinger/ Archiv
Die Regensburger Maidult läuft – was den Umsatz betrifft – hervorragend: mehr Besucher, mehr Andrang bei den Fahrgeschäften, mehr Bierausschank. Entsprechend zu tun hat auch die Regensburger Polizei. „Es gab eine unüberschaubare Anzahl von betrunkenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen“, heißt es in der Dult-Bilanz der Polizeiinspektion 2 für das vergangene Wochenende. Ein Polizeisprecher bezeichnet die Situation als „schon dramatisch“, auch wenn nur von drei Minderjährigen die Rede ist, die wegen Volltrunkenheit und Alkoholvergiftung behandelt bzw. ins Krankenhaus gebracht werden mussten. „Gefühlsmäßig sind es mehr angetrunkene Jugendliche geworden.“
„Das Problem hat sich nur verlagert“
Eines zeichnet sich bereits jetzt ab: Die neue Dultverordnung, die mitgebrachten Alkohol auf dem Dultgelände und in den angrenzenden Straßen untersagt, ist kein Rezept, um Jugendliche oder junge Erwachsene vom „Vorglühen“ abzuhalten oder gar den Rauschpegel auf der Dult zu senken. Dabei waren gerade der Jugendschutz und der Verweis darauf, dass man das „Vorglühen“ unterbinden müsse wohlfeiles und lautstark vorgetragenes Argument der CSU-Fraktion, um eine Dultverordnung im vergangenen Jahr auf den Weg zu bringen.
Doch weder dient die Verordnung dem Jungendschutz, noch wird deshalb weniger vorgeglüht.
„Das Problem hat sich nur verlagert“, so der Polizeisprecher. „Jetzt trinken diese Leute ihren mitgebrachten Alkohol eben nicht mehr in der unmittelbaren Umgebung der Dult.“ Da fliegen die leeren Wein- und Wodka-Flaschen eben ein paar Gassen früher ins Gebüsch oder in die Donau.
Zum Teil bekämen Jugendliche ihren Alkohol aber auch im Bierzelt. „Da bestellt eben ein junger Erwachsener das Bier für die anderen mit.“
Platzverweise leichter möglich
Einen wesentlichen Vorteil hätte die Verordnung aber für die Polizei: „Wir haben eine Handhabe, um Leute mit Alkohol oder mit Glasflaschen vom Gelände zu verweisen oder ihnen diesen Alkohol abzunehmen.“
Am vergangenen Wochenende wurde laut Polizeibericht „in 30 Fällen das Mitbringen von alkoholischen Getränken unterbunden“. Das sei „nur die Spitze des Eisbergs“.
Etwa zehn Beamte sind nach Polizeiangaben täglich auf der Dult im Einsatz – auf dem Gelände selbst sowie bei Verkehrskontrollen. Die Dult läuft noch bis zum 29. Mai. Eine endgültige Bilanz geben Stadt und Polizei unmittelbar nach Ende der Dult bei einer gemeinsamen Pressekonferenz ab.