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Archiv für April, 2011

Vergebliches Warten auf Prince Charming: Etwa 20 Menschen beteiligten sich am Protest gegen den Besuch des saudischen Prinzen. Foto: as
Um kurz vor 13 Uhr erreichte die Stadt Regensburg die traurige Nachricht: Der saudische Prinz Badr Bin Saud bin Saad Al Saud hat seinen für Freitagnachmittag geplanten Besuch bei Oberbürgermeister Hans Schaidinger „ohne Angabe von Gründen“ abgesagt, so ein Sprecher der Stadt Regensburg, der Wert darauf legt, dass diese Absage kein April-Scherz sei. Der geplante Besuch hatte im Vorfeld einige Wellen geschlagen. Mehrere Medienvertreter hatten zunächst vermutet, dass es sich bei der Terminankündigung um einen geschickt eingefädelten Aprilscherz der Stadt Regensburg handelt. Aber von wegen: Tatsächlich befindet sich der Enkel des saudischen Königs Abdullah derzeit mit seiner New Yorker Privat-Professorin auf Bildungsreise durch Süddeutschland und hat im Zuge dessen bereits Blaubeuern, Stuttgart und dem Altmühltal Besuche abgestattet.

„Verhalten der Stadt ein Skandal“

Für seine heute geplante Stippvisite in Regensburg hatte sich der 21jährige „Fragen zum saudischen Königshaus und zur politischen Lage“ ausdrücklich verbeten. Die Stadt Regensburg hatte diesen „Wunsch“ unkommentiert an die Medien weiter gereicht. Der SprecherInnenrat der Universität Regensburg hatte deshalb kurzfristig eine Demonstration „gegen Monarchien und Diktaturen“ vor dem Alten Rathaus angemeldet – unmittelbar vor dem Besuch des Prinzen. Dessen Besuch wurde heute morgen zunächst um eine halbe Stunde nach hinten verschoben und gegen Mittag schließlich abgesagt.

Demo findet trotzdem statt

Die angekündigte Demonstration findet trotzdem statt. „Eines der Kernziele war der offensichtlichen Versuch der Regensburg Stadtspitze, die mediale Berichterstattung zu zensieren. Dieser Skandal ist unabhängig vom Besuch des Saudischen Prinzen und muss Konsequenzen haben“, heißt es in einer aktuell verschickten Pressemitteilung der Anmelder.

„ Feigheit und Verlogenheit der Despoten in Arabien“

Man wolle die Demonstration nutzen, „um auf die untragbare Menschenrechtssituation aufmerksam zu machen“. Die Absage des Prinzen werten die Organisatoren der Demo als „Ausdruck der Feigheit und Verlogenheit der Despoten in Arabien“. Update: An der Demonstration vor dem Alten Rathaus beteiligten sich am späten Nachmittag etwa 20 Personen.
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