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Archiv für 10. September 2010

Die Diözese Regensburg bleibt hart: Ein standesamtlicher Kirchenaustritt zieht automatisch die Exkommunikation nach sich, wird in einer gestern verbreiteten Stellungnahme bekräftigt. Mit der Erklärung reagiert die Diözese auf den Fall von Dr. Andreas Janker, der vergangenes Jahr seine Austritt aus der „Körperschaft öffentlichen Rechts katholische Kirche“ erklärte hatte, sich aber gleichzeitig gegen seine Exkommunikation wehrt. Er treibt damit einen innerkatholischen Konflikt auf die Spitze, der seit Jahren zwischen den deutschen Bischöfen und dem Vatikan schwelt. Der Diplom-Ingenieur reagierte mit seinem Austritt auf die Beteiligung der katholischen Kirche an dem Versicherungsmakler Ecclesia, dem er „pervertierte christliche Wertvorstellungen“ vorhält. „Ich bin gläubiger Katholik“, sagt Janker, der, statt Kirchensteuer zu zahlen, Geld für kirchliche Einrichtungen spendet. Das reicht in den Augen der Diözese Regensburg nicht aus. „Willkürliche Spenden ersetzen die Verpflichtung zu regelmäßigen Abgaben nicht, denn das Wesen einer Pflicht besteht gerade darin, dass man sie sich nicht nach subjektivem Gutdünken zurechtbiegt“, heißt es in der Erklärung. Diese „Willkür“ des Spendens verletze zudem das Prinzip der Gerechtigkeit. „Die Grundaufgabe der Kirche in Verkündigung, Pastoral und Diakonie werden durch den Haushalt einer Diözese finanziell getragen, Einzelprojekte hingegen von Spenden.“ In ihrem Vorgehen sieht sich die Diözese Regensburg einig mit allen Diözesen in Deutschland und spricht offenbar auch in deren Namen, wenn es heißt: „Die deutschen Bischöfe stellen deshalb fest, dass Austretende weiterhin durch die Taufe mit der Kirche und mit Christus verbunden bleiben. Gleichzeitig schaden Austretende massiv der Einheit und der Communio der Kirche – sie schaden also nicht der Rechtsfigur einer Körperschaft des öffentlichen Rechts, sondern der Kirche im umfassenden Sinn. Indem sie der Glaubensgemeinschaft die Solidaritätspflicht verweigern, stellen sie sich gegen die Gemeinschaft der Gläubigen.“ Darauf folge „die Tatstrafe der Exkommunikation“. Die deutsche Bischofskonferenz hat es bislang abgelehnt sich zum Fall in der Diözese Regensburg zu äußern. „Das Wesentliche dazu haben die deutschen Bischöfe 2006 gesagt“, so Sprecher Matthias Kopp. Damals wurde die deutsche Praxis, dem Kirchenaustritt folgt die Exkommunikation, in einer Erklärung bekräftigt. Dass der Vatikan den „deutschen Sonderweg“ kritisch sieht, hatte dagegen Anfang August der Vorsitzende des Päpstlichen Rats für Gesetzestexte, Erzbischof Francesco Coccopalmerio, in einem Schreiben an Janker durchblicken lassen. Andreas Janker hat mittlerweile Klage beim Apostolischen Stuhl eingereicht. Nun muss das höchste Kirchengericht entscheiden, ob die deutsche Praxis mit den katholischen Glaubensgrundsätzen in Einklang steht oder nicht. Für die katholische Kirche in Deutschland geht es dabei weniger um Glaubensfragen, sondern schlicht ums Geld: Fünf Milliarden Euro an Kirchensteuern flossen im vergangenen Jahr an die Diözesen. 244 Millionen waren es in Regensburg. Daraus werden rund 70 Prozent des offiziellen Kirchenhaushalts finanziert. Über das übrige Vermögen und die damit einhergehenden Einnahmen – etwa aus Grund- und Immobilienbesitz – schweigen sich nahezu alle Diözesen in Deutschland aus. Regensburg wird aber nach Köln zu einer der reichsten gezählt.

Schulleiter contra Schulbürgermeister

Als „Panikmache“ hat Schulbürgermeister Gerhard Weber die Befürchtungen FOS/BOS-Schulleiter Karl-Heinz Kirchberger zurückgewiesen. Kirchberger hatte angesichts der Raumnot angedeutet, dass für das kommende Schuljahr Schichtbetrieb nötig werden könnte, um alle Schüler unterrichten zu können. Im Gespräch mit unserer Redaktion verwahrt sich Kirchberger nun gegen Webers Vorwurf der Panikmache. Auf den erste Blick hört sich Webers Argumentation […]

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