25 Aug.2010
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- Die türkische Zeitung Hürriyet am Dienstag: Regensburg ist Top-Thema.
Die Berichterstattung in den türkischen Medien könnte breiter kaum sein: Regensburg ist in den Schlagzeilen. Die gestrandete Schülergruppe, über die zunächst die Zeitung Hürriyet in ihrer Europaausgabe berichtet hatte, ist mittlerweile Top-Thema bei zahlreichen Zeitungen und Fernsehkanälen in der Türkei. Dort laufen bereits Ermittlungen.
Dem Hürriyet-Bericht vom Sonntag zufolge sollten die Schüler aus der Stadt Adana im Rahmen des von der EU geförderten Leonardo da Vinci-Programms einen Schweißerkurs bei den Eckert-Schulen in Regenstauf absolvieren und dafür ein internationales Zertifikat erhalten.
76.000 Euro von der EU plus Zuschüsse der Eltern sollen dafür an die Schule geflossen sein. Diese beauftragte eine Touristik-Firma, namentlich einen gewissen Aykut Alkan, mit der Organisation von Reise und Kurs.
Das Ergebnis: Den versprochenen Kurs gibt es bei Eckert überhaupt nicht und die Schüler sitzen seit gut sechs Wochen weitgehend untätig in einem Regensburger Hostel. In den türkischen Medien wird das Thema heiß diskutiert. Aufregung herrscht auch über Fotos, die bei Facebook aufgetaucht sind und die minderjährigen Schüler beim Bier trinken zeigen. Wie berichtet landete ein Schüler am Wochenende mit Alkoholvergiftung im Krankenhaus.
regensburg-digital.de hatte das Thema als erstes deutschsprachiges Medium aufgegriffen und dabei auch Stimmen einiger Schülern eingefangen. Zwischenzeitlich herrscht offenbar striktes Redeverbot. Man gebe keine Auskünfte mehr, ließ man uns auf Nachfrage im Hostel ausrichten.
Mittlerweile wurden im türkischen Adana Ermittlungen zu den Umständen der „Bildungsreise“ eingeleitet. Der zuständige Schuldirektor und Projektleiter wurde von Regensburg zurück in die Türkei beordert, um Stellung zu nehmen. Seit gestern laufen die Untersuchungen. In Deutschland soll sich das türkische Konsulat zwischenzeitlich eingeschaltet haben. Bei der Stadt gab es am Montag eine entsprechende telefonische Nachfrage.
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