Für einen allenfalls mittelmäßigen Witz dürfte man bei der Mittelbayerischen Zeitung eine Postkarte halten, die diese Woche an einige Regensburger Haushalte verteilt wurde. „Mitbestimmen“ prangt da in großen MZ-Lettern auf der Vorderseite. „Die Mittelbayerische braucht ihre Hilfe“ lautet der Appell an die Leserinnen und Leser auf der Rückseite. Die dürfen mittels Umfrage darüber abstimmen, ob die Abopreise gesenkt, die Anzahl der Prospektbeilagen reduziert oder den Zeitungsausträgern ein „gerechter Lohn“ bezahlt werden soll. Verlockende Angebote, denen man als Leser eigentlich samt und sonders ohne weiteres zustimmen könnte. Erst im Juni hatte sich ein (zwischenzeitlich ehemaliger) MZ-Austräger in einem offenen Brief bitter über die Arbeitsbedingungen beklagt.
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