“Kein Bier für Nazis” heißt es seit 2008 in Darmstadt. In Regensburg haben sich jetzt mehrere Gastronomen zu einem ähnlichen Bündnis zusammengeschlossen.
Eineinhalb Monate ist es her, seit mehrere Neonazis ein Café in der Weißen-Lamm-Gasse überfallen und den Barkeeper krankenhausreif geschlagen haben. Schon zuvor hatten die Männer in der Regensburger Altstadt randaliert . Keine zwei Wochen später skandierte dieselbe Gruppe erneut Nazi-Parolen – in unmittelbarer Nähe des Lokals. Sie wurden – wie schon zuvor – über Nacht in Gewahrsam genommen und dann wieder freigelassen .
Gegen die Männer im Alter zwischen 19 und 38 Jahren laufen seitdem die Ermittlungen, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung. Sie befinden sich aber nach wie vor auf freiem Fuß. Es gebe keine Handhabe, um die Neonazis in Haft zu nehmen, heißt es von Polizei und Staatsanwaltschaft.
Ein loses Bündnis aus Einzelpersonen, Verbänden und Gastronomen hat nun reagiert. Gemeinsam haben sie einen Aufruf ausgearbeitet, der am Mittwoch offiziell vorgestellt werden soll. „Die Regensburger Gastronomen wollen deutlich machen, dass Nazis in ihren Räumen nichts zu suchen haben, dass rassistische und diskriminierende Äußerungen in ihren Lokalen nicht geduldet werden und dass deshalb Nazis nicht bedient werden“, heißt es in der Presseeinladung. Nach Informationen unserer Redaktion haben sich bislang rund 80 Lokale der Aktion angeschlossen.