29 Jun2010
„Gott – Heimat – Familie. Das ist die rechte Gesellschaftsordnung.“Zu den Glaubensfragen zählt dann wohl auch Holocaustleugnung. Was Wiener unter „mutigen Katholiken“ versteht, die er in den Reihen der Piusbrüder findet, lässt sich seit geraumer Zeit im Internet nachlesen. Wahre Lobeshymnen finden sich dort auf den Holocaustleugner Richard Williamson. Der Regensburger Bischof, Gerhard Ludwig Müller, der sich in der Vergangenheit mehrfach deutlich gegen die Piusbruderschaft im Allgemeinen und Williamson im Speziellen gewandt hat, ist dagegen erklärtes Feindbild des streng gläubigen Neonazis. „Könnte es nicht sein, dass der Regensburger Bischof Müller vom wahren Glauben abgefallen ist und für ihn der Holocaust zur Ersatzreligion geworden ist?“, sinniert Wiener im Zuge seiner Verteidigungsrede für Williamson.Aus dem Mitteilungsblatt der Piusbrüder
„Einmal wird die Barmherzigkeit Gottes auch über den Starrsinn und die Blindheit des jüdischen Volkes triumphieren.“Bei den Piusbrüdern darf sich Wiener da durchaus zuhause fühlen. Diese haben nach der breiten öffentlichen Diskussion um Williamson zwar Kreide gefressen – im Mitteilungsblatt der Bruderschaft finden sich immer wieder Beiträge, die zwischen Antisemitismus, Homophobie, Ablehnung der Gleichberechtigung von Mann und Frau oder schlichtem Wirrsinn wabern. Die Forderung nach einem Gottesstaat gehört ebenso zum Repertoire wie das Ja zur Todesstrafe oder Nazi-Vergleiche.Aus dem Mitteilungsblatt der Piusbrüder
„Wie stolz sind wir, wenn wir in einem Geschichtsbuch lesen, dass es im Dritten Reich mutige Katholiken gab, die sagten: ‘Wir machen diesen Wahnsinn nicht mit!’. Ebenso muss es heute wieder mutige Katholiken geben!“Im vergangenen Jahr organisierte Wiener einen Aufmarsch durch Regensburg, um gegen den Moschee-Bau und eine vermeintliche Islamisierung Regensburgs zu hetzen. Die Piusbrüder, bei denen er am Wochenende zum Gebet vorbei kommt, dürften das nur begrüßen. Sie haben kürzlich den ausgewiesenen Rechtsextremisten Dr. Walter Marinovic eingeladen, um zur „Überfremdung und Islamisierung Europas“ zu referieren. Auch hier scheinen Willi und die Piusbrüder im rechten Glauben vereint.Aus dem Mitteilungsblatt: Aufruf zu einer Demonstration gegen den Christopher Street Day
„Es gibt nämlich in Deutschland ein grundsätzliches Problem. Es heißt „Individualismus“ und ist eine Männerkrankheit. Darum können alle Frauen sich bei der Lektüre dieses Beitrages zurücklehnen und sagen: Das betrifft mich nicht.“Aus dem Mitteilungsblatt der Piusbrüder