„Ich sprenge euch alle in die Luft.“ Diese telefonische Drohung ging am Donnerstag kurz vor 22 Uhr in der Leopoldkaserne in Amberg ein. Fünf Stunden später zündete ein Unbekannter im Gebäude der Feldjägerkompanie eine Granate. Verletzt wurde bei der Explosion aber niemand, obwohl sich in unmittelbarer Nähe Soldaten in ihren Zimmern aufhielten. Nach dem Drohanruf hatten Kräfte von Bundeswehr und Polizei zwar das Kasernengelände geräumt und mit Spezialhunden durchsucht, allerdings konnte sie nichts Verdächtiges finden. Die Soldaten kehrten wieder in ihre Unterkünfte zurück. Kurz vor drei zündete ein bislang unbekannter Täter den Sprengsatz – laut Polizeiangaben eine Übungsgranate DM 22.
Diese DM 22 (DM steht für „Deutsches Modell”) enthält eine geringe Menge TNT und hat einen Styropormantel (Wirkung siehe Video). Nur in unmittelbarer Nähe kann es laut polizeilicher Einschätzung zu Verletzungen kommen. Es entstand nur geringer Sachschaden. Einen politischen Hintergrund schließen die Ermittler bislang aus. Hinter dem Täter vermutet die Kripo Amberg einen Bundeswehrangehörigen. „Ein Zusammenhang zwischen dem Anruf und der herbeigeführten Explosion ist wahrscheinlich”, heißt es in einer Polizeimeldung.