„Bitte, lieber Besucher, trinken Sie Ihr Bier nicht hier am Haidplatzbrunnen. Auf den Freisitzen unserer ortsansässigen Gastronomie steht es Ihnen frei, so viel Alkohol zu trinken wie Sie wollen. Viel Spaß noch.“
„Lieber Obdachloser, ich informiere Sie höflich darüber, dass das Nächtigen auf städtischen Parkbänken nicht erlaubt ist. Bitte schlafen sie woanders. Außerhalb des Stadtgebiets. Vielen Dank für Ihre Kooperation.“ Es gibt zahllose Gelegenheiten, bei denen die neuen „Schutzmänner“ ihren „Dienst am Bürger“ (Gerhard Weber) versehen können.Und es gibt Vorbilder. Regensburg ist schließlich kein Vorreiter in Sachen Ordnungsdienst.
Ein erstes Beispiel an dieser Stelle: Düsseldorf. Dort gibt es einen „Ordnungs- und Servicedienst“ (OSD). Licht und Schatten sind da eng beieinander. „Zwar sind die Bettler weg“, freut sich einem Bericht der Rheinischen Post zufolge eine Kauffrau aus der Düsseldorfer Innenstadt im September. Aber: „Dafür gehen hier seit einigen Monaten junge Frauen in hochhackigen Schuhen und mit Netzstrümpfen auf und ab, die sich gewerblich anbieten.“ Es gibt also noch viel zu tun! Doch nicht nur mit Kritik an seinen „Serviceleistungen“ hat der OSD zu kämpfen. Auch von den „Störergruppen“ (Verwaltungsvorlage der Stadt Regensburg) gibt es Gegenwind.„Aufgrund der zunehmenden Aggressivität in der Altstadt“ hat der OSD kürzlich (am 3. Dezember) gefordert, dass „seine Mitarbeiter bewaffnet werden sollen“. Ihnen stünde zur Verteidigung „lediglich Reizgas“ zur Verfügung. Wirklich ein Jammer!
In Regensburg wird so etwas freilich nicht der Fall sein. Bewohner und Touristen erwartet ein blitzsauberes und von „sozialkonformem“ (Ordnungsamtsleiter Alfred Santfort) Wohlverhalten geprägtes Welterbe-Ensemble. Und noch Tage später werden sich Besucher aus Nah und Fern gerne an die Abschiedsworte der freundlichen Männer in Grau (Wunschfarbe des Oberbürgermeisters) erinnern: „Danke, dass Sie in der Welterbestadt Regensburg eingekauft haben. Bitte beehren Sie uns bald wieder.“(Ent)spannende Lektüre!