Sicher! Politikverdrossenheit ist dieser Tage ein weit verbreitetes Übel. Unzufrieden ist man mit den Regierenden, aber auch der Opposition und häufig weiß man gar nicht so recht, was man auf dem Wahlzettelchen nun ankreuzen soll. Schlimm, schlimm. Die Überlegungen, wie man den Wähler wieder zur Urne bringen könnte, sind zahllos. Ob die aktuelle Kampagne einer politischen Splittergruppe von Rechtsaußen wirklich zielführend ist, um dem entgegen zu wirken? „Blau wählen“, lautet eine Empfehlung, die ich nun häufiger auf Plakaten entlang der Regensburger Ausfallstraßen beobachten kann. „Sei schlau, wähl blau“, so eine etwas „peppigere“ Variante des pfiffigen Slogans der REPs.
Liebe Republikaner! Wie blau muss man Eurer Meinung nach sein, um Euer xenophobes Wahlprogramm für attraktiv zu halten? Müsste man für jeden blödsinnigen Satz, den Ihr in Eurem Wahlprogramm von Euch gebt, ein Bierchen trinken, würde man es kaum noch bis zum Wahllokal schaffen. Kleine Auswahl: „Kein Adoptionsrecht für Homosexuelle“, „Streichung des Grundrechts auf Asyl“, „Mindestanteil der deutschsprachigen Musiktitel von 50 Prozent in Hörfunksendungen“ … Wie schafft ihr es, bei nahezu jedem Punkt Eures Parteiprogramms einen Großteil dem Thema „Ausländer“ zu widmen? Wie ist es zu verstehen, dass ihr Euch in einem Atemzug von der NPD, Der Linken und den Grünen distanziert? Ist das ein und dasselbe? Wart ihr vielleicht blau, als ihr Euer Programm geschrieben habt? Ganz ehrlich: So blau kann doch kein Mensch sein, um nicht zu merken, dass Ihr braun seid.
(Ent)spannende Lektüre!