Auf die Bürgerinitiative LOS (Leben ohne Stadtautobahn) waren die etwa 70 Teilnehmer des von der CSU initiierten Schweigemarsches am Freitag durch die Sandgasse beileibe nicht gut zu sprechen. „Für den Bau der Osttangente“ und „Für den Bau der Sallerner Regenbrücke” gingen sie mit Schildern und Transparenten auf die Straße. Den Bau der Sallerner Regenbrücke lehnt hingegen die BI LOS bekanntermaßen ab. Nun wartet alles gespannt auf den Gerichtsentscheid über die Zulässigkeit eines entsprechenden Bürgerbegehrens. Der fällt am 18. Juni.
Empfindlich reagierten die Brückenbefürworter am Freitag auf die Frage eines Passanten, der sich dem Schweigemarsch kurz in den Weg stellte und mehrfach die Frage stellte: „Warum sind Sie für den Bau der Sallerner Regenbrücke?“ Der ältere Herr erntete barsche Worte und von Hans Otter (Bürgerforum Sallern; Brückenbefürworter) die Drohung, ihn von der Polizei entfernen zu lassen. Symptomatisch für die Situation im Stadtnorden: Brückengegner und -befürworter stehen sich unversöhnlich gegenüber. Von Diskussionsbereitschaft ganz zu schweigen.
Den Einwand der BI LOS, dass der Bau der Sallerner Regenbrücke keinerlei Entlastung bringt, konterten die Marschierer prompt mit einem eigenen Transparent: „Herr Mayer und die BI LOS blockiert die Behörden. Außerdem verbreitet er falsche Verkehrszahlen.“