Die kleine Gemeinde von Baseball-Fans in Regensburg jubelt über den Zuschlag für die WM 2009. Für Kritik, etwa von Seiten mancher Jahn-Fans, sorgt der von Oberbürgermeister Hans Schaidinger in Aussicht gestellte Zuschuss zum Umbau der Baseball-Arena. Gut eine Million Euro soll innerhalb der nächsten zwei Jahre fließen, falls der Stadtrat mitzieht. Auch unsere Redaktion hat diese rasche Zustimmung bereits kritisch beleuchtet. Wir haben dem Vorstand der Legionäre und Schwabelweiser CSU-Vorsitzenden Armin Zimmermann dazu ein paar Fragen gestellt.
Herr Zimmermann, die Armin-Wolf-Arena für vier Millionen Euro umgebaut werden. Warum kommt der Umbau vier Mal so teuer wie der Bau des ganzen Stadions vor zehn Jahren?
Bei der jetzigen Armin-Wolf-Arena gibt es außer in Eigenregie erstellten Holzhäusern keine Bauten und keinerlei sanitäre Einrichtungen. Bei den Baukosten 1998 handelte es sich im Wesentlichen um Erd-, Pflaster- und Zaunarbeiten und das Flutlicht. Ein Gebäude mit sanitären Einrichtungen und Trainingshalle ist wesentlich teurer. Eine erste Kostenschätzung für den Umbau ergab rund vier Millionen Euro. Die zur WM notwendigen Umbauten – dazu gehören z.B. die sanitären Anlagen, das Flutlicht oder ein Prallschutz – liegen bei zwei bis 2,5 Millionen.
Von der Stadt soll es für den Umbau insgesamt eine runde Million Zuschuss geben. Der Oberbürgermeister hat das bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Ihnen befürwortet. Ganz schön viel …
Die Prüfung der zuwendungsfähigen Kosten wird nach den Sportförderrichtlinien des Freistaats Bayern erfolgen. Wir gehen von drei bis 3,5 Millionen aus. Die müssen von den Legionären über Mittel des Freistaats Bayern, des Bundes und Eigenmitteln getragen werden. Wie hoch die Zuschüsse ausfallen, werden die nächsten Tage und Wochen zeigen.
Die Stadt soll ein Drittel der Kosten tragen. Darüber muss der Stadtrat entscheiden. Fällt die Entscheidung noch April, im alten Stadtrat mit CSU-Mehrheit, oder erst im Mai?
Die Entscheidung des Stadtrats wird mit Sicherheit erst nach Mai fallen. Den Zuschlag für die WM-Vorrunde haben wir. Wenn die Finanzierung des Projekts scheitert können wir uns bis Ende April/ Anfang Mai aber noch von der Bewerbung zurückziehen. Bis dahin müssen wir der Mitgliederversammlung des Vereins eine Risikoabwägung vorlegen. Hierzu werden wir abklären, ob im Stadtrat eine Mehrheit für das Projekt möglich ist. Uns ist bewusst, dass wir ohne Beschluss ein Risiko eingehen, aber Chancen müssen dann wahrgenommen werden, wenn sie sich bieten.
Sie haben auf Kritik an der Höhe des städtischen Zuschusses mit der Aussage reagiert „Jeder Verein, der den Neu-, Aus- oder Umbau von Sportanlagen plant, bekommt hierfür wie auch die Legionäre ein Drittel Zuschuss von der Stadt Regensburg“. Das gilt nicht für den größten Regensburger Verein, den Deutschen Alpenverein. Der bekam für sein Kletterzentrum nichts. Wie erklären Sie sich das?
Weil der DAV nicht in Regensburg, sondern in Lappersdorf baut!